PflanzenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Nachwachsende Rohstoffe können mehr als nur Mais und Raps sein

Die FNR betreut als Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Vielzahl von Projekten, in denen Ansätze für mehr Biodiversität, Klima-, Boden- und Gewässerschutz im und durch den Anbau nachwachsender Rohstoffe entwickelt werden.

Aktuell dominieren in der Lebens- und Futtermittelerzeugung wenige Arten wie Weizen, Mais, Gerste, Raps. Nachwachsende Rohstoffe (NawaRos) bieten die Möglichkeit, diese engen Fruchtfolgen zu erweitern. Derzeit wachsen sie in Deutschland auf rund 2,6 Mio. Hektar, das entspricht gut einem Fünftel der Ackerfläche. Neben den bekannten Energiepflanzen Mais und Raps finden sich im Umfeld von Biogasanlagen auch blühende Dauerkulturen wie die Durchwachsene Silphie oder Wildpflanzenmischungen. Bäume, heckenförmig (Agroforstsysteme) oder flächig (Kurzumtriebsplantagen) angepflanzt, liefern neben Brenn- und Wertholz Strukturvielfalt. Auch Pflanzen für die stoffliche Nutzung bereichern die Palette: Ölpflanzen wie Sonnenblume, Lein und Leindotter, Faserpflanzen wie Hanf oder diverse Arznei- und Gewürzpflanzen. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen den Wert dieser Kulturen für Artenvielfalt und Abundanz. Sogar Rote-Liste-Arten wurden in einigen Nawaro-Kulturen schon nachgewiesen.

Ein großer Pluspunkt bei der Biomasseproduktion mit vielfältigen Kulturen: Sie ermöglicht eine Ökologisierung auf einem Teil der produktiven landwirtschaftlichen Flächen, wo sie als Ergänzung zu ungenutzten Schutzgebieten und Brachflächen Lebensräume und Biotopvernetzung für viele Arten schafft. Landwirte werden bei diesem produktionsintegrierten Ansatz mitgenommen, sie können ihre Flächen weiter bewirtschaften und ein Einkommen auf ihnen erzielen. Und last but not least: Biomasse ist ein wichtiger Baustein der Energie- und Rohstoffwende, sie kann fossile Energieträger ersetzen und in der stofflichen Nutzung als CO2-Speicher fungieren.

 

Insekten auf Oreganoblüten

Foto: www.ingo-bartussek.de