PflanzenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Weizen

Triticum aestivum L.
Familie der Gräser (Poaceae/Gramineae)

Merkmale

Weichweizen ist eine einjährige Getreidepflanze mit meist grannenloser Ähre. Nach der Saat entwickeln sich in der sogenannten Bestockungsphase Keimtrieb und Nebentriebe, die sich in der anschließenden Schossphase strecken. Am Halm befinden sich die für Gräser charakteristischen Knoten (Nodien), an denen zweizeilig die spitzen länglichen Blätter ansetzen. Wenige Tage nach dem Sichtbarwerden der Ähren, dem Ährenschieben, beginnt die Blüte. Nach der Selbstbestäubung reifen 50 bis 80 Körner pro Ähre.

Kulturgeschichtlicher Hintergrund

Weichweizen stammt aus Zentralasien, was archäologische Funde aus der Zeit 10.000 bis 8.000 v. Chr. beweisen. Weizen wurde im Laufe der Jahrhunderte in viele Länder mit unterschiedlichen Umweltbedingungen verbreitet, er ist heute nach Anbaufläche und Erzeugungsmenge zusammen mit Mais und Reis eine der wichtigsten Kulturpflanzen weltweit. Aus den Wildformen entwickelten sich moderne Formen mit aufrechtem Stängel und bruchfesten Ähren, die eine technische Ernte ermöglichen. Anfang des 20. Jahrhunderts war der erste mobile Mähdrescher im Einsatz.

Anbau

Heute wird in Deutschland auf über 60 % der Ackerfläche Getreide angebaut, wobei Winterweizen den größten Anteil einnimmt. Daneben gibt es auch den Sommerweizen, der im zeitigen Frühjahr gesät wird. Der Winterweizen benötigt nährstoffreiche Böden mit guter Wasserspeicherfähigkeit. Von Oktober bis November sät man ihn mit Drillmaschinen in Reihen im Abstand von 12,5 cm. Die Ablagetiefe beträgt von 2 - 4 cm. Im Idealfall wachsen 300 - 400 Pflanzen pro m². Geerntet wird ab Mitte Juli mit dem Mähdrescher bei einem Ertrag um 70 - 90 dt/ha.

Inhaltsstoffe

Stärkegehalt im Korn: 65 %, davon 28 % Amylose und 72 % Amylopektin

Verwendung als nachwachsender Rohstoff

Weizenstärke kommt als pharmazeutischer Hilfsstoff beim Verdicken und Binden und als Füllstoff in Arzneimitteln zum Einsatz. Weitere Einsatzbereiche sind Kleister, Kleber und Leime sowie Biokunststoffe.

© FNR/S. Biese

© FNR/L. Pohlan