Unkräuter in Arzneipflanzen ohne Herbizide kontrollieren
Mechanische Unkrautbekämpfung optimieren
Ziel
- Erarbeitung von Methoden und Entscheidungshilfen für Landwirte zur nicht-chemischen Unkrautregulierung im Arzneipflanzenanbau
Aufgaben
- Anbau der Modellkulturen Arnika, Melisse, Pfefferminze, Engelwurz und Petersilie, die exemplarisch für konkurrenzschwache, unkrautsensible Arten mit intensivem Pflegeaufwand stehen und an verschiedenen Standorten bearbeitet werden
- Untersuchungen zur mechanischen Unkrautregulierung mit Präzisions-Zinkenstriegel, Finger- und Torsionshacken sowie weiteren Anbauwerkzeugen, Optimierung der Einstellungen und Einsatzzeitpunkte
- Testen weiterer Verfahren zur Bodenvorbereitung wie Zwischenfruchtanbau oder Falsches Saatbett, bei dem Unkräuter vor der eigentlichen Aussaat zum Keimen angeregt und dann mit Striegel oder Egge entfernt werden, sowie des Dämpfens, um die Aussaaterde von keimfähigen Unkräutern zu befreien
- Praxisanwendung im Kamilleanbau bei zwei Thüringer Agrargenossenschaften
Status Quo
- Die Unkrautregulierung nimmt im Arzneipflanzenanbau einen besonderen Stellenwert ein.
- Insbesondere Kamille zeichnet sich bislang durch eine intensive, herbizidbasierte Kulturführung aus.
- Aktuell sind nur wenige Herbizide für den Einsatz im Arzneipflanzenanbau zugelassen. Einige Zulassungen laufen in absehbarer Zeit aus.
Vorteile
- Verzicht auf Herbizide bzw. minimierter Pflanzenschutzmitteleinsatz im Arzneipflanzenanbau
- Übertragung der Ergebnisse auch auf den Anbau weiterer Arznei- und Gewürzpflanzen sowie Gemüsekulturen
Projektdaten und-partner
Im Vorhaben „Verbundvorhaben: Optimierung der Unkrautregulierung im Arzneipflanzenanbau mit Fokus auf indirekte und mechanische Verfahren sowie auf die Bestandsetablierungsphase von Kamille und Melisse“ kooperieren vier Projektpartner unter den folgenden Förderkennzeichen:
- 22024817: Teilvorhaben 1: Tiefgründige Löß-Lehmstandorte mit besonderem Augenmerk auf gesäter Melisse - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn – INRES-Nachwachsende Rohstoffe
- 22015618: Teilvorhaben 2: Lehmig-sandige und stark tonhaltige Böden mit besonderem Augenmerk auf mehr- und überjährige Kulturen - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
- 22015718: Teilvorhaben 3: Heterogene Auenböden mit Augenmerk auf gesäte Melisse und Verfahren in ökologischen Anbausystemen - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn – INRES-Agrarökologie und Organischer Landbau
- 22015818: Teilvorhaben 4: Analyse und Bewertung integrierter Unkrautregulierungskonzepte für gesäte Kamille - PHARMAPLANT Arznei- und Gewürzpflanzen Forschungs- und Saatzucht GmbH
Projektlaufzeit: 7/2019 - 6/2022