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Leguminosen-Untersaaten im Winterraps

Mit Leguminosen im Winterraps N-Dünger einsparen

Der Winterrapsanbau ist in vielen Fruchtfolgen als Blattfrucht unverzichtbar, steht aber häufig wegen der hohen Treibhausgasemissionen in der Kritik. Um diese bei gleichbleibenden Erträgen zu senken, wird das Einsparungspotential von mineralischen N-Düngern beim gemeinsamen Anbau von Winterraps mit Leguminosen untersucht. Diese frieren über Winter ab. Der von ihnen fixierte Stickstoff kann dann dem Winterraps anteilig zur Verfügung stehen. Zwar muss der Landwirt der Düngereinsparung den Aufwand für das Leguminosensaatgut gegenüberstellen. Doch die niedrigeren THG-Emissionen könnten helfen, die ab 2018 verschärften EU-Vorgaben für Biokraftstoffe zu erfüllen und so diesen Vermarktungsweg offen zu halten. Weiterhin sind Varianten mit abgestuften N-Mengen Bestandteil des Versuches, um die Auswirkungen einer N-Reduzierung auf Ertrag und Qualität bewerten zu können und im Nachhinein die optimale Düngungshöhe sowie das N-Nachlieferungspotential der unterschiedlichen Leguminosen zu ermitteln.

In Exaktfeldversuchen hat die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA) die Potentiale eines solchen Verfahrens im Vergleich zu einer mineralischen Herbstdüngung untersucht.

Im ersten Erntejahr waren die Bestände zwar durch die sehr nassen Aussaatbedingungen im Herbst 2017 und die extreme Trockenheit im Erntejahr 2018 beeinträchtigt, trotzdem zeigten sich positive Effekte der Leguminosenuntersaaten: An beiden Standorten fielen die Winterrapserträge durch die Untersaaten mit Ackerbohne und Blauer Lupine um jeweils etwa 3 dt/ha höher aus als ohne Leguminosen. Demgegenüber hatte die Herbstdüngung mit 40 kg N/ha keinen messbaren Effekt auf den Rapsertrag.

Im Herbst zeigte sich eine gewisse Konkurrenz zwischen Raps und Ackerbohnen, die Biomasse der Rapspflanzen mit Ackerbohnen-Untersaat war dadurch im Vergleich zu den anderen Varianten geringer. Die Überwinterungsfähigkeit des Rapses wurde hierdurch jedoch nicht beeinträchtigt und seine Kornerträge fielen im Folgejahr dennoch um die genannten 3 dt/ha höher als im Raps-Reinanbau aus. Bei den Varianten mit Lupinen-Untersaat sowie mit und ohne Herbstdüngung gab es kaum Unterschiede bzgl. der Raps-Biomasse im Herbst.

Die Forscher sind nun gespannt, ob sich die vielversprechenden Ergebnisse im zweiten Erntejahr 2019 bestätigen.

Informationen und Ansprechpartner zum Projekt "Nutzung von Leguminosenuntersaaten zur Senkung des N-Düngereinsatzes im Winterraps".

Untersaat von Lupinen im Rapsbestand im Herbst... (Foto: S. Busch/LFA)

... und Ackerbohnen-Untersaat im Rapsbestand im Herbst. Foto: S. Busch/LFA