PflanzenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Leindotter

Camelina sativa L.
Familie der Kreuzblütler (Cruciferae)

Merkmale

Der einjährige Leindotter bildet 30 bis 120 cm hohe Stängel mit Nebentrieben aus, die Wurzel ist dünn und spindelförmig. Am Stängel wachsen wechselständig lanzettliche Blätter. Von Mai bis Juli bilden die Blüten eine lockere Traube mit vier bis fünf Millimeter kleinen, hell bis dunkelgelben Blütenblättern. Nach der Selbstbefruchtung entstehen die winzigen Schoten, die acht bis zwölf keilförmige, langovale, gelb bis rotbraune Samen enthalten.

Kulturgeschichtlicher Hintergrund

Leindotter ist eine natürlich in Südostasien, Südeuropa bis Zentraleuropa beheimatete alte Kulturpflanze. In der Eisenzeit waren der Anbau von Leindotter und die Nutzung der Samen zur Ernährung allgemein verbreitet. Im Mittelalter geriet der Anbau dann aus unbekannten Gründen in Vergessenheit; heute hat er nur noch in Osteuropa eine gewisse Bedeutung.

Anbau

Wie der Öllein kann auch der Leindotter extensiv angebaut werden. Die Pflanze ist sehr anspruchslos und trockentolerant, weshalb sie auch auf weniger guten Böden wächst. Da die Sommerform kaum frostempfindlich ist, wird sie schon März /April gesät. Mitte bis Ende Juli wird gedroschen. Die Kornerträge des Leindotters liegen bei 20 - 35 dt/ha. Zurzeit wird der Wiederanbau in der Europäischen Union im Versuchsstadium erprobt. Durch Züchtung soll der Gehalt an Linolensäure und damit die Nutzbarkeit für die Industrie erhöht werden.

Inhaltsstoffe

  • Ölgehalt im Samen: 35 - 45 %, davon 40 % Linolensäure, 20 % Linolsäure, 20 % Eicosensäure

Verwendung als nachwachsender Rohstoff

In Mischung mit Leinöl wird Leindotteröl für Farben, Lacke, Polymere und Firnis verwendet. Dank des hohen Gehalts an Alpha-Linolensäure eignet sich Leindotteröl auch für kosmetische Öle, Cremes, Lotionen und Seifen. Ein weiteres Einsatzgebiet sind schließlich Lampenöle.
 

Leindotter. Foto: CC BY-SA 3.0