PflanzenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Laubbäume

Buche

Fagus sylvatica L.
Familie der Buchengewächse (Fagaceae)

Merkmale

Die Buche ist ein sommergrüner, 25 bis 30 m hoher Baum mit glatter graugrün bis silbergrauer  Borke. Die wechselständigen Blätter sind 6 bis 10 cm lang, spitzeiförmig und buchtig gezahnt. Aus den weiblichen Blüten bilden sich in einem filzigen Fruchtbecher bis 2 cm lange, scharf dreikantige glänzend braune Bucheckern.

Kulturgeschichtlicher Hintergrund

Die Buche hat sich vor knapp 3.000 Jahren als vorherrschende Art in den mitteleuropäischen Laubwäldern durchgesetzt. In vielen Regionen, in denen häufig nicht ausreichend Getreide angebaut werden konnte, welches als Nebenprodukt Stroh für die Stallhaltung lieferte, wurde Buchenlaub als Stallstreu genutzt. Zudem wurden gebündelte, junge Buchenzweige, die noch Blätter trugen, als Winterfutter für das Vieh getrocknet. Auch im Frühjahr, nach dem Austrieb der Buchen, wurden Buchenzweige an das Vieh verfüttert.
In der heutigen Zeit ist die Buche aufgrund ihrer Holzeigenschaften zu der am vielseitigsten verwendeten Holzart unter den einheimischen Hölzern geworden.

Anbau

Buchen bevorzugen frische und basenreiche Standorte in Tieflagen. In Deutschland werden heute 30 % der Fläche forstwirtschaftlich genutzt. 43 % der Holzbodenfläche ist dabei mit Laubholz bestückt. Die Buche weist eine gute Standfestigkeit auf und hat einen Anteil an der Holzbodenfläche von etwa 16 %.

Verwendung als nachwachsender Rohstoff

Buchenholz ist vielseitig einsetzbar: Als Möbel-, Bau- und Konstruktionsholz, bei der Parkettherstellung, im Innenausbau z.B. für den Treppenbau, in der Sperrholzherstellung in Form von Schäl- und Furnierholz, für Spanplatten und als Faser- und Papierholz.
Zahlreiche Alltagsgegenstände werden aus Buchenholz gefertigt, etwa Küchenutensilien wie Löffel, Nudelhölzer oder Schneidebretter, Spielzeug, Eisstiele oder Stiele für Werkzeuge und Gartengeräte.
In Bioraffinerien werden die chemischen Bausteine des Buchenholzes, z.B. Cellulose und Lignin, verwertet. So ist die Herstellung von Viskose, einer Chemiefaser aus Zellulose zur Herstelllung von Textilien, bereits seit vielen Jahrzehnten etabliert. Relativ neu ist hingegen die Gewinnung und Nutzung des Holzbestandteiles Lignin mit innovativen Bioraffineriekonzepten. Lignin ist für die Herstellung von Polyurethanen interessant, die in Harzen, Schäumen oder Klebstoffen einegsetzt werden.
Schließlich wird Buchenholz aufgrund seines guten Brennwertes auch häufig als Brennstoff genutzt, in Form von Scheitholz, Hackschnitzeln oder Pellets.
 

© FNR/L. Pohlan

© FNR/Z. Hajkova

Eiche

Quercus petraea L. und Quercus robur L.
Familie der Buchengewächse (Fagaceae)

Merkmale

Die sommergrüne, 20 bis 30 m hohe Eiche besitzt eine graubraune, längsrissige und gerippte Borke sowie 10 bis 12 cm  lange, 5 bis 7 cm breite, eng gebuchtete Blätter. Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich die 2 bis 3 cm langen Eicheln in einem Fruchtbecher. Eichen können bis zu 1000 Jahre alt werden und aufgrund ihres langsamen Wuchses ist das helle Holz sehr fest.

Kulturgeschichtlicher Hintergrund

Viele Eichenwälder in Mitteleuropa sind anthropogenen Ursprungs. Da die Stieleiche das periodische „auf den Stock setzen“ (zurückschneiden) besser verträgt als die Rotbuche, handelt es sich dabei oftmals um durchgewachsene Mittelwälder. Auch wurden die Eichen wegen ihres wertvollen Holzes und ihrer als Viehfutter nützlichen Früchte schon historisch gezielt gefördert.

Das Holz der Eiche ist sehr hart und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit. Aufgrund des beständigen Holzes ist die Verwendung für Eichenfässer und Bottiche, als Weichenschwellen oder als Pfosten in Gewässern interessant. Allseits bekannt ist der Einsatz als Bauholz für Fachwerkhäuser.

Heute wird die Eiche vor allem im hochwertigen Innenausbau (Türen, Treppen, Parkett, usw.) und in der Möbelindustrie eingesetzt.

Anbau

Eichen bevorzugen frische und auch saure Standorte in Höhenlagen von 350 bis 1.800 m. In Deutschland werden heute 30 % der Fläche forstwirtschaftlich genutzt. 43 % der Holzbodenfläche ist dabei mit Laubholz bestückt. Die Eiche hat dabei einen Anteil von 9 %.

Verwendung

Eichenholz ist aufgrund seiner guten Festigkeitseigenschaften sowie des dekorativen Aussehens sehr vielseitig verwendbar. Es wird als Rund- und Schnittholz sowie Furnier gehandelt.

Lange Tradition hat die Eiche als Bautischler- bzw. Ausbau- und Ausstattungsholz. Sie eignet sich hervorragend für Rahmenwerke, Türen und Tore sowie für Parkett- und Dielenböden. Weiterhin werden Fenster, Treppen, Decken- und Wandbekleidungen sowie Einbauten aus Eichenholz gefertigt. Auch bei der Herstellung hochwertiger Möbel kommt es als Massivholz oder Furnier zum Einsatz.

Als Bau- und Konstruktionsholz bietet sich die Eiche vor allem für hochbeanspruchte Konstruktionen, vor allem im Außenbereich, an wie für den Erd-, Brücken- und Wasserbau. Weiterhin wird sie beim Boots- und Schiffbau, Fahrzeug-, Waggon- und Containerbau, aber auch für Spezialanwendungen wie Silo- und Mühlen- sowie dem Maschinenbau eingesetzt. Im Garten- und Landschaftsbau leistet die Eiche als Bauholz für Zäune, Terrassendecks, Holzpflaster, Palisaden und Fußgängerbrücken gute Dienste. Zudem erfüllt die Eiche die hohen Anforderungen der Böttcherei. Fässer und andere Behälter für Flüssigkeiten werden daraus hergestellt.

Darüber hinaus kann Eichenholz auch energetisch verwendet werden als Scheitholz, Häcksel oder Pellets.

Quellen:waldwissen.net

© FNR/H. Stolte