PflanzenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekte - Details

Entwicklung eines Multi-Ebenen-Verfahrens zur nachhaltigen Produktion und Standardisierung der physikochemischen Eigenschaften von Sphagnum-Biomasse für die Herstellung von Standard-Kultursubstraten im Erwerbsgartenbau - Akronym: EVA-BioKULT

Anschrift
Humboldt-Universität zu Berlin - Lebenswissenschaftliche Fakultät - Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften
Invalidenstr. 42
10115 Berlin
Projektleitung
Prof. Dr. rer. nat. Christian Ulrichs
Tel: +49 30 2093-46422
E-Mail schreiben
FKZ
2220NR072X
Anfang
01.08.2020
Ende
31.07.2024
Aufgabenbeschreibung
Das vorliegende Projekt adressiert die Herstellung und Verwendung von Sphagnum-Biomasse. Die Kultivierung soll in einem Mehr-Ebenen-System, einer sogenannten MLSM (= Multi Layer Sphagnum Matrix) umgesetzt werden. Innerhalb des Systems sollen auch Sphagnum-Arten getestet werden, die bislang nicht im Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen standen, aber ein hohes Potenzial für eine gute Ertragsbildung besitzen. Die an die spezielle Physiologie von Sphagnum angepasste Kultivierung in mehreren Ebenen soll den Ertrag pro Flächeneinheit und die Wirtschaftlichkeit signifikant verbessern. Die Verwendbarkeit von Sphagnum-Biomasse wurde in zahlreichen Versuchen bereits erfolgreich nachgewiesen. In Einzelfällen wurden dabei Probleme beobachtet. Erste Untersuchungen weisen auf einen Zusammenhang mit dem Gehalt bestimmter Sekundärmetabolite aus der Gruppe der Phenolsäuren hin. Im Rahmen von Pflanzen-Assays soll die Wirkung von wässrigen Extrakten aus Sphagnum-Biomasse sowie von Einzelsubstanzen auf das Pflanzenwachstum getestet werden. Anhand dieser Daten sollen Grenzwerte für pflanzenschädliche Gehalte der Inhaltsstoffe abgeleitet werden. Neben diesen biologischen Parametern sollen auch physikalische Eigenschaften der verwendeten Sphagnum-Arten untersucht werden. Dazu gehören insbesondere auch die Wasserkapazität und die Schüttdichte des Materials. Auch hier sollen Wertebereiche für qualitativ hochwertige Sphagnum-Biomasse bestimmt werden. Aus den im Projekt gewonnenen Daten soll abschließend eine Wirtschaftlichkeitsanalyse bezüglich des getesteten Produktionsverfahrens vorgenommen werden. Das Projekt bildet damit eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Implementierung von Sphagnum-Biomasse als Ausgangsstoff für gärtnerische Substrate in Deutschland. Damit unterstützt das Vorhaben maßgeblich die Ziele der Torfminderungsstrategie der Bundesregierung und die damit verbundenen Bemühungen, die Herstellung von Substraten nachhaltig zu gestalten.

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