PflanzenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekte - Details

Verbundvorhaben: Gewinnung von Exopolysacchariden der Rotalge Porphyridium sp. als Wirksubstanz zur Behandlung der Bienenkrankheit Nosemosis; Teilvorhaben 2: Rohproduktgewinnung aus der Rotalge Porphyridium sp. - Akronym: PolAntiNos

Anschrift
Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelt- Technologien e.V.
Erich-Neuß-Weg 5
06120 Halle (Saale)
Projektleitung
Dr. rer. nat. Uta Demus
Tel: +49 345 77796-42
E-Mail schreiben
FKZ
2219NR320
Anfang
01.10.2020
Ende
30.06.2023
Aufgabenbeschreibung
Bienen und Hummeln als bestäubende Insekten sind weltweit von zentraler wirtschaftlicher Bedeutung, da für 70% aller weltweit produzierten Nutzpflanzen eine Bestäubung durch Insekten erforderlich ist. Der Anteil an der Weltwirtschaft beträgt ca. 138 Mrd. Euro weltweit und 22 Mrd. Euro in Europa. Die sogenannte Bestäubungsimkerei ist vor allem beim Gemüseanbau (z.B. Tomaten in Gewächshäusern) essentiell für eine ertragreiche Ernte. Bienen und Hummeln stellen einen wirtschaftlich bedeutsamen Faktor dar, wobei die Gesundheit und Vitalität dieser von außerordentlich hoher Wichtigkeit ist. Die Nosema-Erkrankung (Nosemosis), verursacht durch die Parasiten Nosema apis und Nosema ceranae, ist eine der weit verbreitetesten und ökonomisch schädigenden Krankheiten von Bienen und Hummeln. Das Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Präparates als biologisches Bienenstärkungsmittel gegen diese Parasiten. Die Rotalge Porphyridium purpureum produziert Polysaccharide, für die eine Aktivität gegen die Nosemosis-Parasiten beschrieben ist. Im geplanten Projekt soll auf der Basis dieser Wirksamkeit gegen die Parasiten eine Präparate-Entwicklung erfolgen. Die wirksamen Polysaccharide sollen aus Kultivierungen der Rotalge gewonnen und in weiteren Prozessschritten so optimiert werden, dass die optimierte Wirksubstanz in einer geeigneten Form in Futtermitteln verabreichbar ist. Auf eine chemische Modifizierung soll bewusst verzichtet werden, um den natürlichen, nachhaltigen und biogenen Charakter des Präparates im Gegensatz zum klassischen Antibiotikum zu unterstreichen. Als bislang einzig wirksame Behandlungsmaßnahme gegen Nosemosis gilt das Antibiotikum Fumagillin, das jedoch in den meisten europäischen Mitgliedsstaaten aufgrund möglicher Rückstände im Honig nicht mehr eingesetzt werden darf. Die Entwicklung eines wirksamen Präparates stellt somit eine attraktive Alternative im Einsatz für Bienen- und Hummelgesundheit dar.

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