PflanzenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekte - Details

Verbundvorhaben: Ölpflanzen als Zwischenfrüchte; Teilvorhaben 2: Koordination sowie Marktanalysen und -bereitung - Akronym: k. A.

Anschrift
INOCAS GmbH
Hedwigstr. 2
12159 Berlin
Projektleitung
Dr. Katharina Spethmann
Tel: +49 151 6144-3024
E-Mail schreiben
FKZ
22015713
Anfang
01.07.2015
Ende
01.01.2017
Ergebnisverwendung
Die Projektergebnisse zeigen, dass das Potenzial von Ackerhellerkraut als niedriger als das von Leindotter einzustufen ist. Bei Leindotter konnten im Rahmen der Feldversuche der ersten beiden Projektjahre jene Sorten identifiziert werden, die sich durch eine besonders schnelle Abreife auszeichneten. Der Anbau von Leindotter leistet dabei einen besonders hohen Beitrag zu den förderpolitischen Zielen (Förderschwerpunkt "Optimierung der Energiepflanzenproduktion unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien"). Der Zwischenfruchtanbau dieser Kultur ist insofern als ökologisch besonders nachhaltig einzustufen, da Leindotter auf der Roten Liste der Nutzpflanzen steht und so die Agro-Biodiversität in besonderem Maße fördert. Zudem ist Leindotter in besonderem Maße für Bestäuber relevant, von deren Ökosystemdienstleistungen ein hoher Prozentsatz der Nahrungsmittelproduktion abhängt. Die ökonomische Nachhaltigkeit des Leindotters ist von den Abnahmepreisen abhängig, die im Rahmen des Projektes nicht eruiert wurden. Die wichtigste Hürde für den Anbau des Sommerleindotters als Zwischenfrucht sind die rechtlichen Rahmenbedingungen. So werden Zwischenfrüchte in vielen Bundesländern durch Agrarumweltmaßnahmen und im Rahmen der Greening-Auflagen gefördert. Jedoch ist eine Beerntung jener Kulturen grundsätzlich nicht möglich. Dies ist insofern eine Herausforderung, da die Versuche in 2015 gezeigt haben, dass die Sommerzwischenfrüchte in besonders heißen und trockenen Sommern nicht abreifen. Hätten Landwirte die Möglichkeit, für die Ölzwischenfrüchte die gleichen Förderungen und Anerkennung als ökologische Vorrangflächen zu erhalten, wie für andere Zwischenfrüchte, so würde dies einen Anbau trotz der mit einer verspäteten Abreife der Ölzwischenfrüchte verbundenen Risiken ermöglichen. Die Versuche zur Optimierung des Anbauverfahrens (Aussaatstäke, Düngung, Anbautechnik) lieferten hingegen nur eingeschränkt aussagekräftige Ergebnisse. Hier sind weitere Datenerhebungen notwendig.
Aufgabenbeschreibung
Die Pflanzenölnachfrage ist in der Vergangenheit um 5% p.a. gestiegen und wird FAO- und OECD-Schätzungen zufolge weiter zunehmen – u.a. durch das globale Bevölkerungswachstum und die verstärkte Nutzung von Pflanzenölen als Rohölsubstitut. Zusätzliche Ölmengen zur Deckung dieses Bedarfs nachhaltig und ohne negative Einflüsse auf bestehende Ökosysteme zu produzieren, stellt dabei weltweit eine Herausforderung dar. Ein Lösungsansatz für diese Problematik ist die Nutzung temporärer Brachen in der Fruchtfolge für den Anbau schnellwachsender Ölpflanzen, was eine Rohstoffproduktion ohne Landnutzungsänderungen ermöglicht. Solche Brachen entstehen in Deutschland z.B. zwischen Gerstenernte und Aussaat von Wintergetreide sowie vor der Mais- oder Hirse-Aussaat. Wie erste erfolgreiche Versuche der Leuphana Universität gezeigt haben, ist in dieser Zeit ein Anbau von Leindotter (Camelina sativa) oder Ackerhellerkraut (Thlaspi arvense) grundsätzlich möglich. Ziel dieses im Verbund geplanten Forschungsvorhabens war daher, den Anbau der o.g. Pflanzen als Zwischenfrüchte zu optimieren und die Marktfähigkeit der Produkte zu sichern. Dazu wurden mehrjährige Parzellenversuche mit verschiedenen nationalen und internationalen Leindotter- und Ackerhellerkraut-Sorten sowie mit unterschiedlichen Saatgut-Vorbehandlungsmethoden und Anbautechniken durchgeführt. Diese Sortenvergleiche zielten darauf ab, geeignete Sorten mit kurzer Wachstumsperiode zu identifizieren.

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