PflanzenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Biodiversität

Förderung der Biodiversität

Die FNR unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Projekte, die sich mit der Erforschung geeigneter Energiepflanzen-Arten beschäftigen und Aktivitäten, diese Alternativen in der Landwirtschaft bekannter zu machen. Die Projekte beinhalten u.a. Untersuchungen zur Biodiversität und konzentrieren sich hier auf die Frage, inwieweit sich die neuen Energiepflanzen als Lebensraum und Nahrungsquelle für wildlebende Pflanzen und Tiere, wie auch Bienen, eignen. Zielstellung dabei ist es, Wege aufzuzeigen, wie Biodiversitäts- und Naturschutzziele beim Energiepflanzenanbau besser berücksichtigt und somit auch die Lebensbedingungen von Bienen und anderen Blütenbesuchern verbessert werden können.

© M. Nast

© FNR/M. Nast

Folgende Projekte zählen u.a. dazu:

 

Ziel des im April 2017 begonnenen Projektes zum Steinkleeanbau ist es, die Erkenntnisse des Vorgängerprojektes in die Praxis umzusetzen und die Produktionsverfahren an konkrete Betriebssituationen anzupassen. Zudem sollen ergänzende Aussagen zur Minderung des Ausstoßes von Treibhausgasen getroffen werden. Steinklee ist eine gute Vorfrucht für Mais und bestens geeignet, Fruchtfolgen in benachteiligten Gebieten, insbesondere auf trockenen Sandböden, zu bereichern. Sein Anbau hat positive Effekte auf den Humusaufbau, verbessert die Bodenstruktur, verringert den Bedarf an N-Düngern und erhöht die Biodiversität. Blühende Bestände sind eine wertvolle und ertragreiche Bienenweide. Zudem kann der Klee als Energiepflanze für Biogasanlagen wirtschaftlich verwertet werden.

Im Vorhaben WaGBio steht die Erzielung einer erheblichen Ertragssteigerung von blütenreichen mehrjährigen Wildpflanzenmischungen für die Biomasseproduktion im Fokus. Dabei sollen Wildpflanzenarten wie z. B. Beifuß und Rainfarn, die sehr gute bis gute Trachtenpflanzen darstellen, Schritt für Schritt züchterisch bearbeitet und zur Kulturpflanze umgewandelt werden. Somit könnte das Vorhaben u. a. dazu beitragen, den Anbauumfang auszuweiten und das Pollenangebot für die Bienen zu verbessern.

Für den Anbau von Arznei- und Gewürzpflanzen soll im Projekt „Entwicklung eines Bestäubungsmanagements im Arzneipflanzenanbau zur Steigerung der Erträge und gleichzeitigen Erhöhung der Ökosystemleistungen“ ein Management-System zur gezielten Bestäubung durch Insekten, wie z. B. Bienen und Hummeln, entwickelt werden. Dabei werden Win-Win-Effekte für Erträge und Biodiversität gleichermaßen erwartet.

Die ertragssteigernde Wirkung der Bienenbestäubung wird im Vorhaben SoNaBi genutzt. Zielstellung ist es, die Wettbewerbsfähigkeit von Sorghum im Energiepflanzenanbau durch die Züchtung stresstoleranter und für Bienen geeigneter Sorghumsorten zu erhöhen. Dabei sollen auch Synergie-Effekte genutzt werden, in dem Sorghum durch eine verbesserte Pollenschüttung auch unter Stressbedingungen eine sichere Nahrungsquelle für Bienen bietet und andererseits die Befruchtung durch Bienen zu einer Stabilisierung der Erträge beiträgt.

Im Projekt FastWOOD III steht die Züchtung und genetische Charakterisierung von Schwarz- und Balsampappeln (Sektionen Aigeiros und Tacamahaca), Weiß- und Zitter-Pappeln (Sektion Populus) sowie Weiden (Salix sp.) und Robinie im Vordergrund. Insbesondere Robinien bieten Bienen ein sehr reichhaltiges Angebot an Nektar. Die züchterische Bearbeitung der Robinie soll dazu führen, dass geeignetes Ausgangsmaterial zur Bereitstellung von Vermehrungsgut zugelassen werden kann. Das könnte eine Ausweitung des Robinienanbaus nach sich ziehen.

© M. Glemnitz

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