PflanzenFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Anbauzahlen

Entwicklung der Anbauflächen

Der Anbau nachwachsender Rohstoffe hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem wichtigen Standbein der Landwirtschaft in Deutschland entwickelt.

1994 startete die Erfassung der Nawaro-Flächen hierzulande mit knapp 380.000 Hektar Raps & Co. für Energie und stoffliche Nutzung. Zur Einordnung: Die gesamte Ackerfläche in Deutschland beträgt 11,7 Mio. ha, hinzu kommen rund 4,7 Mio. Hektar Dauergrünland und 0,2 Mio. ha Dauerkulturen.
In den 90er Jahren gab es in der EU noch die verpflichtende Flächenstilllegung, um die agrarische Überproduktion in den Griff zu bekommen. Nachwachsende Rohstoffe galten als ein Ansatz, Einkommensalternativen für die Landwirte zu entwickeln. Dies ist gelungen: Seit 2010 liegt die Anbaufläche konstant über 2 Mio. Hektar, im Maximum bei bis zu 2,7 Mio. Hektar.

Grafik zum Anbau nachwachsender Rohstoffe

Die letzten drei Jahre im Überblick

Der Biogassektor fragt am meisten nachwachsende Rohstoffe nach, gefolgt von den Biokraftstoffen. Bei der stofflichen Nutzung hat Industriestärke die Nase vorn, technisches Rapsöl für Bioschmierstoffe & Co. spielt ebenfalls eine größere Rolle.
Insgesamt dominieren Energiepflanzen, Industriepflanzen belegen einen deutlich kleineren, aber stabilen Anteil. Daraus lassen sich jedoch keine direkten Rückschlüsse auf die stoffliche Biomassenutzung  in Deutschland ziehen, weil viele Unternehmen importierte Rohstoffe und Zwischenprodukte verarbeiten.

Auf diese Nawaro-Kulturen setzen Deutschlands Landwirte

Die Grafik zeigt die angebauten Kulturen im Einzelnen und verdeutlicht, wie groß die Nawaro-Palette ist: Sie reicht von A wie Arzneipflanzen (u.a. Kamille, Lein, Mariendistel, Pfefferminze, Sanddorn, Fenchel, Johanniskraut und Wolliger Fingerhut, insgesamt 120 Arten in Deutschland auf rd. 12.000 ha) bis Z wie Zuckerrüben. Dabei sind Standard-Kulturen wie Mais, Raps, Getreide und Gras genauso wie kleine Newcomer wie die Durchwachsene Silphie oder schnellwachsende Baumarten in Kurzumtriebsplantagen (KUP), wie Pappeln, Weiden oder Robinien.

Nicht nur Mais - Aus diesen Kulturen wird Biogas gewonnen

Unter den Energiepflanzen für die Biogasproduktion hat Mais heute die größte Bedeutung. Alternativen werden bereits auf rund einem Drittel der Biogasflächen angebaut.

Entwicklung der Mais-Alternativen

Noch lässt sich eine Verringerung der Mais-Anbaufläche für Biogasanlagen nicht klar erkennen. Doch dies dürfte sich ändern, denn der sogenannte Maisdeckel im EEG beschränkt den Maisanbau zunehmend. Biogasanlagen, die in den Jahren 2026, 2027 oder 2028 einen Zuschlag bei den Ausschreibungen erhalten, dürfen dann höchstens noch 30 Masseprozent Maissilage (und Getreidekorn) einsetzen.

Viel Mais für Tierfütterung, Biogas on top

Auf zwei Drittel der Maisanbaufläche wächst Silomais für die Fütterung von Milchkühen und Rindern sowie Körnermais. Silomais für Biogasanlagen belegt rund ein Drittel.

Maisanbau in Deutschland

Das wandert in den Tank - Pflanzen für Biokraftstoffe

Raps bleibt die wichtigste Energiepflanze für die Biokraftstoffproduktion. Aus Raps gewinnt man v. a. klimafreundlichen Biodiesel. Ohne Biodiesel gäbe es in Deutschland nicht nur höhere Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor, sondern auch weitaus weniger Rapsanbau und damit auch weniger heimische Eiweißfuttermittel (der Raps-Ölpresskuchen ersetzt zum Teil Soja im Futtertrog), weniger variable Fruchtfolgen und weniger Rapshonig.
Getreide und Zuckerrüben dienen als Rohstoff für die Herstellung von Ethanol, das Benzin beigemischt wird.

 

Entwicklung des Anbaus für Biokraftstoffe

So hat sich der Energiepflanzenanbau für Biokraftstoffe in den letzten Jahren entwickelt. Trotz einiger Schwankungen blieb er im Großen und Ganzen konstant.

Entwicklung Energiepflanzenanbau für Biokraftstoffe

Flächennutzung in Deutschland

Die Fläche Deutschlands beträgt 35,8 Mio. Hektar. Knapp die Hälfte davon ist landwirtschaftliche Nutzfläche, etwa ein Drittel ist Wald. Die landwirtschaftliche Nutzfläche setzt sich aus 11,7 Mio. Hektar Ackerfläche, 4,7 Mio. Hektar Grünland und 0,2 Mio. Hektar Dauerkulturen zusammen. Auf 82 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche werden Nahrungs- und Futterpflanzen angebaut, auf 15 Prozent nachwachsende Rohstoffe.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft erhebt die FNR jährlich die Anbauzahlen nachwachsender Rohstoffe in der Landwirtschaft in Deutschland. Die Daten finden sich im
Abschlussbericht zum Projekt „NRstat“.

Weitere statistische Daten zu nachwachsenden Rohstoffen finden sich auf
https://statistik.fnr.de/.

 

Grafiken zu Wald und Holz finden sich auf
https://mediathek.fnr.de/grafiken/wald.html

und
https://mediathek.fnr.de/grafiken/holz.html​​​​​​​.